Uran – Ressource mit Zukunft
Uran – Ressource mit Zukunft
Hoher Energiegehalt von Uran
Hoher Energiegehalt von Uran
Die hohe Energiedichte von Uran und die vergleichsweise sehr geringen Mengen radioaktiven Abfalls sind die Hauptgründe, warum die Kernenergie – zusammen mit Wasserkraft und Wind – bei der Betrachtung der gesamten Umweltbelastung im Vergleich zu den übrigen heutigen Stromerzeugungs-techniken am besten abschneidet.
Uran ist das schwerste auf der Erde in relevanten Mengen natürlich vorkommende chemische Element. Spuren von Uran finden sich fast überall in unserer Umwelt und sogar im menschlichen Körper. Uran ist schwach radioaktiv und setzt sich aus einem Gemisch dreier verschiedener Atomkerne des gleichen Elements (sogenannter Isotope) zusammen: aus Uran-234 (nur Spuren), Uran-235 (zu rund 0,7%) und Uran-238 (zu rund 99,3%). Die beiden letztgenannten Uranisotope unterscheiden sich dadurch, dass der Atomkern von Uran 235 drei Neutronen weniger enthält als der Atomkern von Uran-238. Die im Unterschied zum Uran-238 leichte Spaltbarkeit des Urans-235 bildet die physikalische Grundlage für den Betrieb der heutigen Kernkraftwerke.
Uranbergbau und Umweltmanagement
Uranbergbau und Umweltmanagement
Heute stehen alle Uranminen unter behördlicher Aufsicht. Die Anforderungen des Umweltschutzes an eine Uranmine sind im Prinzip die gleichen wie an jede andere Mine, in der metallische Rohstoffe wie Eisen, Kupfer oder Aluminium abgebaut werden. Uranminen erfordern zwar einen Eingriff in die natürliche Umwelt, ebenso wie die Gewinnung von Eisen und Kupfer für den Bau von Windparks oder Solaranlagen. Entscheidend ist aber, wie eine Mine betrieben wird. Zahlreiche Uranminen und Minen, in denen das Uran als Nebenprodukt gewonnen wird, sind heute nach Umweltnormen zertifiziert. Vielerorts verpflichtet die lokale Gesetzgebung die Minenbetreiber, Mensch und Umwelt vor schädlichen Einflüssen zu schützen und die Naturlandschaft nach dem Ende des Minenbetriebs wieder herzustellen. Viele Minenbetreiber haben sich solche Vorgaben auch selbst auferlegt. Parallel dazu läuft gegenwärtig der Prozess zur Zertifizierung des sozialen Verantwortungsbewusstseins der Minengesellschaften nach internationalen Standards. In vielen Ländern sind Erzminen eine wichtige Lebensgrundlage für die Bevölkerung in der Minenregion.
Uranproduktion heute
Uranproduktion heute
Uranreserven heute
Uranreserven heute
In der Karte gegenüber sind die Reserven dargestellt, die
- heute im Detail bekannt sind und von den jeweiligen Ländern gemeldet wurden
- bei einem Handelspreis von weniger als 260 US-Dollar pro kg Natururan abbauwürdig sind (der Langzeitpreis für Uran liegt gegenwärtig deutlich tiefer).
Zusammen mit den bekannten, aber noch nicht näher untersuchten Lagerstätten reichen diese Reserven nach Einschätzung der Kernenergie-Agentur der OECD beim heutigen Verbrauch für mehr als 130 Jahre. Auch eine Steigerung der weltweiten Kernkraftwerkskapazität um fast 60% bis 2040 wäre ohne Weiteres möglich (entsprechend der Annahme im «High-case»-Szenario der internationalen Kernenergieagentur).
Uranreserven morgen
Uranreserven morgen
- Erzlagerstätten: Bergbauunternehmen erkunden und erschliessen neue Vorkommen nur in dem Umfang, wie sie in den nächsten zwei bis drei Jahrzehnten mutmasslich nachgefragt werden. In letzter Zeit sind die Investitionen in die Suche nach neuen Uranvorkommen zurück-gegangen, dies als Folge des derzeit sehr tiefen Uranpreises als Folge des Überangebots. Fachleute erwarten jedoch, dass weiterhin Lagerstätten mit hohen Urankonzentrationen gefunden werden. Zudem zeigen die bisherigen praktischen Erfahrungen im modernen Bergbau, dass auch Uranerze mit wesentlich tieferen Konzentrationsgraden als heute gewonnen werden können, ohne dass deswegen der Energieaufwand stark ansteigt.
- Abgereichertes Uran: Ab einem gewissen Marktpreis lohnt es sich, das früher bei der Urananreicherung zurückgebliebene, sogenannt abgereicherte Uran erneut in den Anreicherungsprozess zu schicken, um den Restbestand an spaltbarem Uran auch noch zu nutzen.
- Phosphate und Kohle: Bei steigendem Uranpreis kann Uran auch als Nebenprodukt beim Abbau von Phosphaten gewonnen werden. Eine weitere Quelle sind die Filteraschen von Kohlekraftwerken, in denen eine besonders stark uranhaltige Kohle verbrannt wird.
Enormes Entwicklungspotenzial, hohe Versorgungssicherheit
Enormes Entwicklungspotenzial, hohe Versorgungssicherheit
Die Schwankungen des Uranpreises haben nur eine geringe Auswirkung auf die Stromerzeugungskosten in den Kernkraftwerken. Das liegt zum einen daran, dass das meiste Uran im Rahmen langfristiger, preisstabiler Lieferverträge gehandelt wird und bei der Jahresrevision eines Kernkraftwerks jeweils nur etwa ein Fünftel der Brennelemente erneuert wird. Zum anderen macht der Preis des Natururans in einem Kernkraftwerk heute deutlich weniger als 10 % der Produktionskosten aus oder weniger als einen halben Rappen pro Kilowattstunde Strom. Das bedeutet, dass auch bei einem allfälligen starken Preisanstieg beim Natururan der Strom ab Werk nur wenig teurer würde und die Schweizer Kernkraftwerke weiterhin die kostengünstigste Stromquelle der Schweiz blieben. Das gibt Sicherheit für die Zukunft, denn die Kosten für Atomstrom bleiben für die Stromkon- sumentinnen und Stromkonsumenten langfristig abschätzbar.